Auf der Suche

Seitdem ich denken kann,
ich bewußt mir bin.

Seit diesem Tage,
an dem ich zu Leben began,
frag ich mich warum
und wo der Sinn darin liegen mag.

Was hat mich in diese Welt gespült,
mich und meine Gedanken,
die dieser Welt doch so fremd erscheinen.

Lebe ich,
oder ist das alles nur ein Traum ?

Auf all diese Fragen,
bin ich auf der Suche nach einer Lösung,
die einfach und bequem.

Doch Jahr um Jahr,
das ich lebe,
in eurer Welt,
fällt keine Antwort mir ein,
nur die Fragen werden mehr …

Jahr um Jahr der Sinn verblaßt.

Und doch,
bin ich auf der Suche,
nach eben diesem …

Bielefeld, 2002

Zeit zu gehen

Aller Liebe beraubt,
in einer Zeit voller Kälte,
und kein Mensch der fühlt,
kein Mensch lächelt.

In Zeiten wie diesen,
das Herz zu Eis erstarrt,
die Hoffnung verblaßt zur Unkenntlichkeit,
stand ich an der Klippe.

Hinter mir die Welt,
das Leben, das ich so verachte,
vor mir der Abgrund,
100 Meter nichts und dann der Fels.

Der Fuß erhob sich,
zum finalen Schritt,
die Bewegung die mich von hier forttragen sollt,
ich wollte gehen …

Doch mein Auge fing ein Licht,
ein kurzes Flackern in der Dunkelheit,
ich drehte den Kopf und sah den Mond,
fahl und hell am Himmel.

Der Mond, den ich schon tausendmal gesehen,
doch in dieser Nacht war er mir neu.
War er mir fremd …

Ich trat zurück,
setze mich ins Gras,
schaute ihn an,
und blieb.

Gütersloh, 2002

Erwachen

Die letzten Monate waren hart,
die vergangenen Monate waren kalt,
zuviel war neu,
zuviele Klippen die es zu umschiffen galt.

Das Leben hat mich hart gemacht,
das Gefühl,
das Feuer in mir war fast erloschen.

Doch plötzlich,
unerwartet,
und völlig unvorbereitet erscheinst du,
mit einem Lächeln,
auf der Bühne des Lebens,
in meinem Theaterstück,
für das ich doch keine neuen Akteure vorgesehen hatte,
alles war so prima geplant und organisiert.

Hab versucht dich zu ignorieren,
den Glanz deiner Augen zu verdrängen,
dein Lächeln zu vergessen.

Doch gelingen mag es mir nicht.

Es tut weh,
und doch,
geniesse ich es.

Ich fühle mein Herz schlagen,
wie das Blut heiß durch meinen Körper jagt,
ich spüre mich leben.

Mag dieses Gefühl nie vergehen,
und ich dein Lächeln nie vergessen …

Bielefeld, 15.01.2002

Die for a smile

Weißt du,
ich würde sterben,
für ein letztes Lächeln von dir.

Nur noch einmal,
dein Lächeln,
das Leuchten deiner Augen,
noch einmal,
dich sehen, riechen und spüren.

Aber es wäre das letzte mal,
für immer und ewig.
Ich würd sterben.

Und weil ich es weiß,
das Ende klar vor Augen,
halte ich mich fern,
fern von dir.

Verzeih mir,
bitte …

Denn ich mag leben,
auch ohne dich …

Bielefeld, 10.01.2002

Der Tod

Der Tod
Lächelnd steht er vor mir,
ganz in Schwarz gehült,
die Sense in der linken Hand.

Komm zu mir,
so flüstert er,
alles wird gut,
vertrau mir,
ich und du,
wir sind doch Freunde,
du kennst mich doch,
geh ich doch schon seit Jahren in deiner Spur.

Es mag stimmen,
der Tod ist mein ständiger Begleiter,
und hab ich auch keine Angst vor ihm
oder seinen Taten,
doch mein Freund,
ist er lange nicht.

So dreh ich mich um,
seh ihn stehen,
keinen Meter entfernt,
doch ich bin jung,
in mir ist Leben,
die Kraft noch nicht versiegt.

So steh ich auf,
und laufe weiter.

Mag er mir folgen,
egal,
entkommen kann ich nicht,
das ist mir klar,
doch noch bekommt er mich nicht,
mag das Leben auch noch so grausam sein,
einen weiteren Versuch ist es wert.

Was hat er mir zu bieten ?

Was kann er mir geben,
im Gegensatz zu dir ?

Ich schaue in deine Augen,
und sehe Wärme …

Hamburg, 17.08.2001

Das alte Spiel

Das alte Spiel
ich spiele es noch immer.
Hatte kurz damit aufgehört,
die Kälte,
die Dunkelheit des Winters hatte mir die Kraft geraubt.

Doch nun,
im Licht betrachtet,
wieder klar sehend,
vermisse ich dich.

Nun wird mir bewusst,
was wir verloren,
was gewesen,
und nun vorbei.

Kann nicht drüber reden,
denn es tut weh,
noch immer.

Denn ich liebe dich,
so wie ich dich immer geliebt,
mit all deinen Ecken und Kanten.

Bin ich doch nicht anders,
war mir sicher,
das wir nicht zusammen passen,
wir seien zwei Zahnräder die nicht kompatibel.

Doch nun,
ein Jahr später,
wurde es klarer.

Ich weiss,
ändern können wir es nicht,
vorbei ist vorbei,
doch sind wir lediglich zwei Zahnräder,
die gepasst,
hätten wir nur die Kraft und Zeit gefunden,
die Kraft und Zeit zu suchen …

Doch einsam zu weinen,
hilft … nicht wirklich,
und so schreibe ich,
das was ich denke,
was ich fühlte und noch immer fühle …

Hamburg, 18.06.2001

Hoffnung und Realität

Aus der Dunkelheit ans Licht,
bin ich gekrochen,
der Weg war lang,
er war beschwerlich,
zerkratzt meine Haut,
mein Gesicht,
scharfe Steine schnitten mir ins Fleisch.

Doch Zentimeter um Zentimeter,
kam ich ihm näher,
dem Licht,
meinem Ziel,
die Hoffnung ließ mich weiter machen.

Mit letzter Kraft,
ausgelaugt vom Weg,
die Augen vom grellen Licht geblendet,
stand ich da.
Am Ziel.

Verschwommen die Bilder,
langsam Konturend bildend,
wurde der Blick klarer,
so ließ der Schmerz des hellen Lichtes zaghaft nach.

Schloß die Augen fest,
um sie erneut zu öffnen,
riß sie auf mit letzter Kraft,
endlich am Ziel,
endlich im Licht.

Bunte plastik Lämpchen und billige Musik aus der Konserve,
wo war der Gesang der Vögel ?
Eine Tankstelle,
wo eigentlich der Wald sollt sein.
Leere Augen in toten Gesichtern,
selbst das Lachen nur geheuchelt,
kein Blick sich mehr träumend zum Himmel wendet.

Und dann viel es mir ein,
von hier ward ich geflüchtet,
vor langer Zeit,
konnte die Leere nicht mehr ertragen,
konnte das Klimpern des Geldes nicht mehr hören …

So wand ich mich ab und ging zurück,
seltsam was man in der Dunkelheit so alles vergißt …
Hoffnung ist eine grausame Freundin,
immer dann wenn sie Arm in Arm, lächelnd
mit der Realität um die Ecke kommt.

Hamburg, 5.6.2001

Du zeigtest mir …

Du zeigstest mir den Himmel,
wie man auf Wolken geht,
der Sonne so nah,
ihre Wärme spürt.

Du zeigtest mir das Paradies,
wie man alles um sich herum vergißt,
einen Ort,
an dem es uns nur gab,
vereint für eine Ewigkeit …

Und dann schicktest du mich in die Hölle,
voller Kälte und Einsamkeit,
wo ich allein,
in der Dunkelheit zu vergehen schien.

Doch wie kann ich dir böse sein,
war ich doch nie so glücklich,
wenn auch nur für kurze Zeit.
Davon zehre ich …

Hamburg, 16.01.2001

Träume nicht dein Leben

Träume nicht dein Leben,
lebe deine Träume …

Das sagte die alte Frau zu mir,
als ich saß am Meer,
denn Blick traurig am Horizont suchend.

Ich lächelte ihr kurz,
scheinbar dankbar zu.
Und sie zog von dannen.

Wenn sie wüßte,
was ich träumte,
in endlosen Nächten,
was für Bilder mein Hirn abspielt.

Dann hätte sie dies nicht gesagt,
und wäre schreiend hinfort gerannt,
die Verzweiflung in den aufgerissenen Augen.

Doch woher sollte sie wissen wie es in mir aussieht ?
Sie hat doch nicht einmal gefragt,
und wollte es wohl auch gar nicht wissen …

Hamburg, 07.11.2000

Es wäre schön

Es wäre schön,
wenn da etwas wäre an das ich glauben könnte.
Ein Gott zum Beispiel,
doch es gibt keinen Gott.

An eine Zukunft,
doch die ist ungewiß und nicht greifbar.

An dich,
doch du bist gegangen.
Und mit dir die Hoffnung und mein Glaube.
Geblieben ist nur die Gewissheit,
daß wir allein sind,
und es auch bleiben.

Trostlos,
jeder neue Tag,
der mir noch bleibt.

Hamburg, 12.08.2000

Gegangen

Und nun bist du gegangen,
sagtest es sei besser so,
es wäre das Vernünftigste.

Doch ich mag nicht vernünftig sein,
was nützt der größte Verstand,
wenn das Herz kalt bleibt ?

Nun sitze ich hier und bin mir bewußt,
es ist aus und vorbei,
nichts wird mehr wie es war.

Nur eine Frage bleibt,
was zum Teufel hat Liebe mit Verstand zu tun ?

Frankfurt, 03.05.2000

Schließe ich die Augen

Schließe ich die Augen,
spüre ich deine Haut,
über die meine Finger zärtlich gleiten,
seh deine Augen,
wie sie mich anlächeln,
spüre ich deine Lippen,
den warmen, nicht enden wollenden Kuß.

Doch öffne ich sie wieder,
vorbei der Traum,
dann ist da nichts,
nur die graue Welt um mich herum,
denn du bist schon lange fort.

Geblieben ist nur die Erinnerung an dich,
von der ich nun zehre.

Frankfurt, 03.05.2000

Nie Ohne

Wie die Strahlen der Sonne wärmend meine Haut berühren,
so streift der Gedanke an dich durch mein Gehirn,
zaubert ein Lächeln auf mein sonst so ernstes Gesicht,
läßt meine Augen strahlen.

Du hast es mir gezeigt,
das verloren geglaubte Paradies,
Hoffnung kehrte zurück,
und mit ihr der Glaube,
der Glaube an eine Zukunft.

Doch ganz weit hinten,
in eine dunkle Kammer verbannt,
lauert die Angst.
Laß sie uns gemeinsam vergessen,
sie auf immer besiegen.

Ich will mit dir sein,
nie ohne …

Herford, 18.04.2000

Ein grauer Tag

Ein grauer Tag
… liegt hinter mir,
die Sonne, ungesehen hinter Wolken versteckt,
die trockene Hitze der Heizung mich nicht zu wärmen vermochte.

Jetzt müsste die Sonne eigentlich untergehen,
das Grau des Tages wird dunkler,
verendet in einem schmutzigen Schwarz,
doch wo ist das strahlend Rot,
wo der Feuerball am Horizont ?

Grau in grau die Welt,
und kein Lächeln sich auf mein Gesicht verirrt.

Herford, 09.03.2000

Nebel

Der Nebel kriecht langsam vom Bach empor,
zieht Meter für Meter über das kurze Grass,
deckt wie ein Laken das Grün zu,
verbirgt es vor der Sicht der Lebenden.

Nur die Bäume, alt und knorrig,
wie tote Finger aus der wogenden Masse ragen,
leicht im Wind sich wiegend,
ein schwarzer Vogel sitzt auf einem Ast.

Das Holz knarrt, der Vogel schwingt sich empor,
unter ihm die Leiche am Stricke sich dreht,
letzte Nacht war der junge Körper noch voller Leben,
doch das ist vergangen,
so wie die Liebste gegangen wart‘,
langsam und qualvoll.

Und ohne sie mocht er nicht mehr sein …

Herford, 17.02.2000