Könnt ich nur …

Könnt ich nur noch einmal,
dich in meine Arme schließen,
dich drücken,
dich küßen,
deine Haut auf meiner spüren.

Könnten wir nur noch einmal eins sein.

Und doch,
es ist gut so,
wie es ist.

Denn würde mein Wunsch wahr,
die Trennung könnt ich nicht noch einmal ertragen.

Hamburg, 24.08.2000

Ich habe angefangen

Ich habe angefangen dich zu vergessen,
doch es mag mir nicht gelingen,
dein Bild vor meinen Augen,
fühle noch immer meine Tränen,
die ich für uns vergossen.

Mag nicht begreifen,
das es vorbei ist,
das es gewesen ist,
nur noch Vergangenheit.

Was schmerzt ist nicht die Erinnerung,
nicht deine Worte.

Was schmerzt ist mein Unvermögen dich jetzt noch zu verstehen,
denn noch vor Wochen konnt ich es.

Hamburg, 21.08.2000

Ich habe einen Engel gesehen

Ich habe einen Engel gesehen,
sein langes, dunkles Haar wehte im Wind,
sein zartes Gesicht wurde von dem Mond beschienen.

So stand sie vor mir,
in dieser Nacht ist sie mir erschienen.
Noch genau erinnere ich mich an jede Einzelheit:
Das Knistern ihrer Kleider,
ihren Geruch,
ihre dunklen Auge,
die zarte Haut,
die schlanken Hände.

Ich wollte nach ihr greifen,
ihr etwas sagen,
doch bevor ich noch den Mund öffnen konnte,
noch bevor meine Hand sie berührte,
holte mich das Klingeln des Weckers in diese Welt zurürck.

8 Uhr,
aufstehen,
arbeiten.

Alles nur ein Traum ?
Ist der Traum Wirklichkeit,
oder die Wirklichkeit Traum ?

Paderborn, 25.02.1996

Es ist nicht meine Art

Es ist nicht meine Art,
dir zu raten,
den Weg rechten Weg zu beschreiben dir,
bin ich doch selbst unschlüssig wie du …

Bin selbst am taumeln,
zwischen dem hier und jetzt,
zwischen gestern und heute,
zwischen Realität und Wahn.

Dennoch möchte ich Mut dir zusprechen,
denn auch wenn das Ziel
in weiter Ferne,
du nicht erahnen magst.
Vertraue mir,
tief in dir,
in deinem Herzen,
weißt du wohin du gehst,
du gehen sollst,
und wirst.

Vertrau blind der Stimme,
die manchmal leise zu dir spricht,
vertrau deinen Träumen,
die verschwommen zu dir sprechen …

Versuch nicht sie zu deuten,
sind sie doch verschwommen wie der Nebel,
wie an einem kühlen, feuchten Sommer-Morgen.

Getrübt die Sicht,
doch Stunde um Stunde,
wird alles klarer,
die Kälte weicht.

Und dann,
die Sonne beleuchtet klar deinen Weg …

Du mußt nur warten,
mit wachem Geist.

Die Kälte des Nebels weicht,
und Wärme dein Herz erfüllt.

Vergessen ist dann all die Qual,
die dich diese Tage befallen mag …

Bielefeld, 11.12.2001

Träume

Hatte geträumt,
nur kurz,
war entkommen,
der alltäglichen Eintönigkeit,
eine Flucht,
in die Illusion.

Und doch,
du,
wir,
schienen so real,
so echt.

Das Herz schlug schneller,
Tag um Tag,
und das Leben wurde heller,
Stund um Stund.

Alle Instinkte ausgeschaltet,
die stillen Warnungen ignoriert.

Doch es war klar,
hät es schon am ersten Tag erkennen sollen,
als das was es war,
einen Illusion,
nur ein Traum …

Bin nun aufgewacht,
mit Schmerzen in der Brust,
das Herz am bluten,
und doch …

Ich hatte gelebt,
wenn auch nur für wenige Wochen.

Aber nun,
laß mich bitte wieder allein,
in meiner kleinen, privaten Hölle schmoren …

Träume vergehen im Morgengrauen,
das habe ich nun gelernt.

Bielefeld, 20.11.2002

Verzeih mir …

Es gibt Tage,
manchmal sogar Wochen,
da ist man so von sich überzeugt,
sich so sicher das Richtige zu tun,
das Richtige getan zu haben.

Man rennt lächelnd durch sein Leben,
schaut nicht links,
schaut nicht nach rechts,
rennt,
immer nur geradeaus,
und ohne Ziel.

Dann kommt diese Sekunde,
dieser Moment der alles ändert,
dieser Augenblick,
den Blick nur flüchtig über die Schulter geworfen,
und man sieht,
was einmal war
und nun für immer verloren ist.

Dieser verfluchte Augenblick,
in dem man realisiert was wirklich geschah,
was man getan,
was man einfach so weggeworfen hat.

Dann kommen die Fragen,
und keine Antworten …

Realität

Die Realität hat unsere Träume gefressen.

Was hatten wir uns alles ausgemalt,
in unseren Köpfen,
unserem Geist ?

Pläne,
gemeinsame Pläne,
die soweit in die Zukunft reichten,
das kein Scheitern möglich schien.

Entscheidungen gefällt,
du hattest neu angefangen,
mit unseren Träumen im Kopf,
alles liegen gelassen
und neu begonnen.

Was ist geblieben,
so frag ich mich,
von unserer Zuversicht,
unseren Träumen ?

Tränen in den Augen,
seh ich aus dem Fenster,
jetzt kann ich weinen,
denn nun bin ich wieder allein.
Und einsamer als je zuvor.

Träume zerissen,
vom grau des Alltages,
von der kalten Hand der Realität gemeuchelt …

Hamburg, 21.05.2001

Von 100 auf 0

Von 100 auf 0
in nur 2 Sekunden.

Gerade noch in voller Fahrt,
ein Lächeln auf den Lippen,
die Hand zum Victory-Zeichen erhoben,
den Fahrtwind des Lebens im Gesicht.

Dann diese Mauer,
keine Warnung,
kein Schild,
mitten auf der Autobahn der Liebe.

Blut,
Knochen,
Gewebereste,
vermischt mit Beton und Stein.

Ausgeträumt,
wie Glas zerschellt die Illusion,
das Herz schlägt wieder langsamer,
das Herz, so kalt wie zuvor.

Laßt mich hier liegen,
laßt mich endlich sterben,
mag nicht mehr aufstehen,
nicht mehr die Wärme spüren,
wenn ich doch immer wieder nur am Boden lande …

Gütersloh, 2002

Und ich sagte

Und ich sagte,
daß ich dich nicht mehr lieben würde,
daß unsere Trennung ewig währen sollte,
daß ich mir sicher sei,
daß …

Verdammt,
nun sitze ich hier,
jeden beschissenen Abend,
gehe allein zu Bett,
liege da
und suche dich.

Schlafe endlich ein,
und wache alle paar Stunden auf,
und neben mir ist alles leer.

Ich bin ein Mann,
Männer weinen nicht,
ich weiß,
trotzdem rinnen die Tränen über mein Gesicht

Du,
ich,
wir sind nicht mehr das was wir einmal waren.

Scheiße du fehlst mir,
und ohne dich mag ich nicht mehr sein …

Doch ich bin mir bewußt,
es ist vorbei …

Hamburg, 28.10.2000

Zu viele Gedanken

Du hast dir zu viele Gedanken gemacht,
in all den Jahren,
hast alles zerdacht,
die Zweifel genährt und dich an ihnen gehalten,
jedes Gefühl mit der Angst erschlagen,
und reichte man dir ein helfende Hand,
so hast du sie nie ergriffen.
Du wolltest keine Hilfe,
hattest du gedacht.

Viele Menschen kamen
um dann zu gehen.
Wer bleibt schon in einem Haus aus Angst, Zweifeln und Einsamkeit ?
Und die, die dir helfen wollten,
dir all ihre Kraft gaben die sie besassen,
dir Hoffnung anboten,
dich wärmen wollten,
denen tatest du weh,
ganz bewusst,
bis sie dann auch endlich gingen.

Und so sitzt du nun hier,
einsam, allein und leer.
Hast dich dann irgendwann dem Erstbesten an den Hals geworfen,
doch eigentlich war er der Schlechteste von allen.
Und so starb auch der letzte Teil von dir.
Bist eine tote Marionette aus Stein.

Und ich hatte mal so an dich geglaubt,
ich wäre für dich gestorben,
doch das ist lange vorbei,
und ich lebe.

Bielefeld, 10.12.1999

Eine neue Seite

Seitdem ich dich kenne,
wir uns näher kamen,
uns in den Armen gelegen,
tief in die Augen geschaut.

Habe ich viele neue Seiten an mir entdeckt,
ich dachte ich wäre tot,
mein Herz wäre aus Stein,
ich wäre unfähig zu fühlen.

Doch du hast mich eines anderen belehrt,
ich hatte es genossen,
jede Sekunde …

Und nun sitze ich hier,
ohne dich,
allein.

Was war ist nicht mehr,
zwischen uns.

Und ich sitze hier und heule.

Eine völlig neue Seite an mir.

Bielefeld, 23.04.2000

Da ist Liebe

Da ist Liebe,
da ist Gefühl
und soviel Hoffnung.

Und doch die Angst sie frißt,
Zentimeter für Zentimeter,
das Gebäude aus naivem Glück zerfällt,
zerbröselt zu Staub,
den dann der Wind fort trägt.

Zurück bleibst du,
allein,
und die Sonne geht bald unter,
die Schatten werden länger,
und wenn sie geht,
kommt die Kälte,
die dich tötet.

Das weißt du,
und so stehst du hier und hoffst,
doch eigentlich weisst du,
dass Hoffnung trügerisch ist,
und doch klammerst du dich an sie,
woran auch sonst ?

Woher kommt die Angst,
wenn du eigentlich unendlich glücklich sein solltest ?

Bielefeld, 23.02.2000

Deine Augen

Erinnerst du dich an diesen Moment ?
Als unsere Augen sich trafen,
Blicke bohrten ineinander,
verharkten,
konnte mich nicht von dir lösen.

Das ist der Augenblick,
der Moment in dem ich dir verfiel,
nichts ist mehr wie es war.

Hamburg, 19.10.1999

Um dich zu spüren

Und plötzlich ist alles anders,
alle Pläne durcheinander,
jeder Sicherheit beraubt,
plötzlich beginnt dein Herz zu schlagen.

Mit jeder Sekunde die Sehnsucht wächst,
jeder Schlag aber auch die Angst in dir nährt,
Angst enttäuscht, belogen zu werden.
Unsicherheit macht sich breit.

Doch sei dir gewiss,
ich bin hier um dir die Angst zu nehmen,
langsam und behutsam,
dir zu zeigen das ich die Wahrheit sprach und spreche.

Darum reich ich dir meine Hand,
um dich zu halten wenn du fällst,
dich zu wärmen wenn du frierst,
um dich zu spüren.

Hamburg, 19.10.1999

Wenn du einmal traurig bist

Wenn du einmal traurig bist
in einer einsamen Nacht,
den Schlaf nicht finden kannst,
Verzweiflung dein Herz umklammert.

Dann geh zum Fenster,
sieh den Mond dir an,
die Sterne.
Sieh ganz genau hin,
sie blinken dir zu,
du bist nicht allein.

Und aus den Augenwinkeln,
eine Bewegung du vielleicht dann erkennst.
Es ist mein Drache,
der durch die Nacht zieht,
um eine Botschaft dir zu bringen.

Doch sieh nie direkt hin,
wie alle Fabelwesen, Geister,
kann man nur aus den Augenwinkeln ihn erspähen,
Erwachsene sind blind,
doch Kinder haben ein Auge dafür.
Und keine Angst vor ihrer Phantasie.

Hamburg, 31.08.1999