Nebel

Der Nebel kriecht langsam vom Bach empor,
zieht Meter für Meter über das kurze Grass,
deckt wie ein Laken das Grün zu,
verbirgt es vor der Sicht der Lebenden.

Nur die Bäume, alt und knorrig,
wie tote Finger aus der wogenden Masse ragen,
leicht im Wind sich wiegend,
ein schwarzer Vogel sitzt auf einem Ast.

Das Holz knarrt, der Vogel schwingt sich empor,
unter ihm die Leiche am Stricke sich dreht,
letzte Nacht war der junge Körper noch voller Leben,
doch das ist vergangen,
so wie die Liebste gegangen wart‘,
langsam und qualvoll.

Und ohne sie mocht er nicht mehr sein …

Herford, 17.02.2000

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